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Vegan wohnen und vegane Möbel?

Vegan zu wohnen klingt zumindest einfacher, als es am Ende wirklich ist. Denn in vielen Produktionsschritten kommen letztlich doch tierische Produkte zum Einsatz, sodass der neue Schrank am Ende eben nicht zwingend zu 100 Prozent vegan ist. Worauf können Veganer:innen achten, wenn ihnen auch beim Wohnen der vegane Lebensstil wichtig ist? Hier wird dies näher erläutert.

Umstellung auf vegane Möbel kann nicht immer sofort erfolgen

Ein neues Regal? Kein Problem. Der Kleiderschrank? Auch nicht. Oder? Mitunter schon. Denn zumindest dann, wenn man nicht nur vegan essen möchte, sondern auch vegan wohnen will. Denn nicht jedes Möbelstück aus Holz oder anderen Materialien ist automatisch vegan oder ohne tierische Produkte hergestellt worden. Ein Umstand, den man vielleicht nicht unbedingt so erwarten würde.

Nicht immer sind Möbel so auffällig nicht vegan, wie es beispielsweise beim Ledersofa ist. Dass hier tierisches Material verarbeitet wurde, dürfte auch jenen Menschen auffallen, die nicht vegan leben. Aber ansonsten? Dass beispielsweise die Polsterung vieler Sofas oder Sessel aus Schafwolle besteht, ist vielen Menschen nicht bekannt. Oder dass für Holzleim, der viele Möbelstücke zusammenhält, tierische Materialien wie Knochen verarbeitet werden. Das führt dann dazu, dass die Möbelstücke, die dadurch entstehen, ebenfalls nicht ganz vegan sein können. Und das, obwohl sie ansonsten nur aus Holz bestehen.

Wer feststellt, dass die eigenen Möbelstücke zuhause nicht vegan sind, möchte vielleicht etwas daran ändern. Doch solange die eigenen Möbel noch in einem guten Zustand sind, bietet sich dies nicht unbedingt an. Immerhin möchte man auch den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht aus dem Fokus verlieren. Und Möbel in gutem Zustand dann zu entsorgen, entspricht dem nicht wirklich.

Es ist daher eher zu empfehlen, Möbel, die nicht vegan sind, solange zu verwenden, bis diese nicht mehr genutzt werden können. Dann lohnt sich die Entsorgung und man kann bei einer Neuanschaffung auf vegane Alternativen setzen.

Vegan wohnen: Welche Materialien sind am Ende tierisch?

Wie viele Materialien für die Herstellung von Möbeln am Ende nicht vegan sind, erkennt man oft nicht auf den ersten Blick. Aus diesem Grund hilft vielleicht die kleine Übersicht im Folgenden bei der Einordnung:

• Pelze: Pelze sind nicht nur für Mode gefragt, auch als Sofapolster und Co. werden sie vielfach genutzt. Dass Pelze nicht vegan sind, erklärt sich dabei von selber. Gleiches gilt für Leder. • Seide: Der beliebte Stoff für Kissen und Co. stammt ebenfalls vom Tier. Seidenraupen produzieren Seide für ihre Kokons. Auch für Vorhänge wird Seide oft genutzt. Inzwischen gibt es allerdings Alternativen, die nicht tierischen Ursprungs sind. • Gelatine: Gelatine kommt vor allem in der Küche zum Einsatz, aber beim Wohnen? Doch, tatsächlich. Aus Knochen hergestellt spielt Gelatine auch bei der Herstellung von Fotografien eine wichtige Rolle. Wer komplett vegan wohnen möchte, sollte auch auf diesen Aspekt achten. • Leim: Holzleim besteht oft aus Knochenresten, aber auch Fischleim kommt in Frage, ebenso Hasenleim. Somit ist Leim in aller Regel kein veganes Produkt, sondern durchaus tierisch.

Auch weitere Bestandteile von Möbeln oder dem Wohninventar können nicht vegan sein, auch wenn man dies nicht direkt erkennt. Es lohnt sich somit, darauf einmal ganz gezielt zu achten.

Häufig gibt es Alternativen für veganes Wohnen

Was auf den ersten Blick nach einem Problem klingt, muss nicht zwingend eines bleiben. Denn für viele Materialien und Produkte gibt es bereits vegane Alternativen, die ohne tierische Produkte auskommen. Somit ist veganes Wohnen durchaus möglich, wenngleich man dazu ein wenig recherchieren sollte.

Wenn man sich beim Kauf neuer Möbel und Co. unsicher ist, kann es sich darüber hinaus lohnen, einmal genau nachzufragen und sich so sicher sein, auch tatsächlich Möbel ohne tierische Bestandteile zu kaufen. So vermeidet man dann auch Tierleid.